Reichtum

und heißes Wasser

für alle

frei nach Aristophanes

Premiere Juni 2019

in der ehemaligen Eissporthalle Münster
Steinfurter Str. 113

Thomas Nufer
Script und Inszenierung

Reichtum und heißes Wasser für alle

Eine politisch-surreale Theaterperformance

Skript und Inszenierung

Thomas Nufer

Projektträger

Evangelischer Kirchenkreis Münster

Das Stück

In „Reichtum und heißes Wasser für alle” geht es um die Verteilung von Besitz.

Der Plastikflaschendreher Chremylos lebt in Armut. Andere häufen immer größere Vermögen an.
Wie kann das sein? Er wendet sich an das Orakel. Soll er seinem Sohn raten, vom Weg der Tugend
abzuweichen, um ein besseres Leben als sein Vater zu führen?

Das Orakel erteilt ihm den Rat, dem ersten Menschen, der ihm beim Verlassen des Tempels über
denn Weg läuft, zu folgen. Er trifft auf Plutos, den Gott des Reichtums. Er ist blind – und sieht nicht,
wie ungerecht er seine Gaben verteilt. Um das zu ändern, lässt Chremylos ihn auf Drängen seines
Sklaven Karion im Tempel des Asklepios heilen. 

Penia, die Göttin der Armut, möchte die Operation boykottieren. Sie fürchtet um ihre
Existenzberechtigung. Ein Rededuell zwischen Penia und Karion entspinnt sich. Dem Sklaven und den
Zuschauern versucht sie die Armut schmackhaft zu machen. Denn was hielte die Welt am Laufen,
wenn nicht der tägliche Zwang, den Lebensunterhalt aufzubringen? Gesellschaften funktionieren
doch nur, wenn die Beziehungen auf finanzieller Abhängigkeit beruhen.

Die OP jedoch führt zum Erfolg. Plutos sorgt umgehend dafür, die Armen mit Geld zu versorgen. Die
ungerechte Verteilung hat ein Ende, die zeternde Penia wird verjagt.

Doch welche Folgen bringt diese neue Zeit? Diejenigen, die bisher gearbeitet haben, pflegen nun den
Müßiggang, und jene, die sich bedienen ließen oder schmarotzten, verlieren ihren Einfluss. Selbst ein
Priester beklagt, dass den Göttern nicht mehr geopfert werde, da es nun allen gut geht. Doch die
Umwälzung der Verhältnisse ist nicht unverdächtig, denn auch nach dem Umsturz gibt es Sklaven. Ist
Armut doch gewollt?

„Reichtum und heißes Wasser für alle” spürt noch anderen Mythologien, Philosophen und Politikern
nach und mischt ihre Geschichten und Zitate mit der Realität in unserer Gesellschaft. Leben in Brüssel
ähnlich fehlbare Götter wie auf dem Olymp? Warten wir auf einen Deus ex machina, der alles
richtet? Liegt Papst Franzikus mit Marx unter einer Decke, weil er im Kapitalismus eine
menschenverachtende Gegenreligion erblickt? Was meint Aristoteles mit der Behauptung,
Glückseligkeit sei prinzipiell erreichbar?

Mindestlohn und bedingungsloses Grundeinkommen sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Seit
2.500 Jahren wird geträumt davon.

Aufführungstermine

16.6., 20.00Uhr
18.6. , 20.00Uhr
19.6. , 20.00Uhr
21.6. , 22.00Uhr
25.6. , 20.00Uhr
26.6. , 20.00Uhr
27.6. , 20.00Uhr
30.6. , 11.00Uhr

Schauspieler

Christiane Hagedorn
Lara Albert
Eckhard Ischebeck
Martin Schlathölter
Stefan Nászay
Jurij Berges-Maas
Ahmad Dimassi
Markus von Hagen
Chor und Laiendarsteller

Klavier und Musikdramaturgie

Robert Below

Bühne

Willi Landsknecht

Medienentwicklung

Yochi Rauert

Förderer